Gebetswache für das Leben …
Wenn mich jemand fragt, wie viele Geschwister ich habe, sage ich: drei. Und alle, die mich kennen, sind dann verwundert und sagen: aber wir kennen doch nur eine Schwester und einen Bruder. Aber es gibt noch Martina. Martina ist meine ältere Schwester, die vor mir geboren wurde und nur einen Tag auf dieser Welt leben konnte. Sie gehört zu unserer Familie wie wir Lebenden. Ich habe sie nicht gekannt, aber sie ist und bleibt meine Schwester. Nach allen Expertisen und vorgeburtlichen Untersuchungen würde man heute vielleicht sagen: besser nicht, das ist eine ganz problematische Situation, das kann nur schief gehen. Den Schmerz kann man den Eltern ersparen. Hätten meine Eltern sich so entschieden, ich würde heute nicht zu Ihnen sprechen können.
Denn bei mir war das Geburtsproblem ähnlich.
Sie ahnen vielleicht, was ich sagen will: PID und alles was damit verbunden ist, also vorgeburtliche Diagnose, lehne ich ab. Wer entscheidet vor einer Geburt, wer lebenswert ist und wer nicht? Wie viele Eltern kommen fast um vor Sorgen um ihre in Anführungszeichen "normalen Kinder", und wie viele Eltern sind täglich dankbar für ihre etwas anderen Kinder. Ich nenne nur die Kinder mit Down Syndrom, die oft emotional und sozial weiter sind als andere.
Papst Benedikt teilt mit vielen anderen diese Sorgen. Deshalb hat er heute in Rom eine Gebetswache für das Leben gehalten. Überall auf der Welt haben sich katholische Christen dieser Initiative angeschlossen. Es ist kein Gegen, sondern ein kräftiges "Für das Leben". Mit Papst Benedikt und der ganzen Kirche bitte ich:
Für alle, die uns das Leben geschenkt haben und uns im Leben begleiten und die uns Mitmensch und Engel sind, aber auch für alle, für die sich niemand interessiert, die alles mit sich allein ausmachen müssen, die ohne Rat und Hilfe um große Entscheidungen ringen.
Ich denke an alle, die sich auf die Geburt ihres Kindes freuen, aber auch an die, die darunter leiden, nicht Vater oder Mutter werden zu können. Ich denke auch an die, die sich gegen ein Kind entschieden haben. Dankbar bin ich für alle, die schwangere Frauen zu einem Ja zum Leben ermutigen und Alleinerziehenden beistehen. Mein Riesenrespekt gilt allen Familien, die mit einem behinderten Kind ihren Alltag teilen.
Meine Gedanken gehen an alle, die an Krankheiten leiden, über die man nicht spricht, und alle, die sich im Kampf gegen Aids und andere schwere Krankheiten engagieren. Hochachtung für alle, die gegen Diskriminierung und Vorurteile ihr Wort erheben. Sehr leise und sehr traurig bitte ich für alle, die als Kind missbraucht wurden und sich erst nach vielen Jahren trauen, darüber zu sprechen. Es ist schwierig, aber trotzdem, ich bete auch für alle Täter, denen ihre Schuld bewusst wird.
Die Gebetswache für das Leben enthält viel Sagbares und Unsagbares. Allem gemeinsam ist die Bitte an Gott, der will, dass wir das Leben haben und es in Fülle haben.
In diesem Sinne Ihnen und allen die zu Ihnen gehören einen gesegneten Start in den Advent!
Und erlauben Sie mir ausnahmsweise diesen persönlichen Gruß, Gottes Rückenwind und Segen wünsche ich mit dem gesamten Team unserem evangelischen Wort-zum-Sonntag Kollegen Ralf Meister, der vorgestern zum Landesbischof von Hannover gewählt wurde.
Und einen guten 1. Advent!
Wort zum Sonntag
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Re: Wort zum Sonntag
da kann ich nur sagen amen.habs erst heute gelesen und fand super.
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Re: Wort zum Sonntag
Das Wort zum Sonntag vom 04. Dezember 2010,
gesprochen von Ulrich Haag
Überall Licht
Mache dich auf und werde Licht... Dieser kurze Bibelvers stammt aus dem Buch des Profeten Jesaja, und als hätten sie ihn gehört und zu ihrem Wahlspruch erklärt, so schmücken sich dieser Tage die Städte. Lichterketten überspannen die Straßen, aus den Fenstern grüßen leuchtende Engel und Sterne. In den Blumenkästen blinken Girlanden. Und manche Balkone verwandeln sich in wahre Kunstwerke. Ich stehe unten im Schnee und staune. Über Tag ist das hier eine Hochhaussiedlung. Am Abend verwandelt sie sich in eine Märchenlandschaft. Rentiere, Schlitten Weihnachtsmänner und eine Himmelsleiter. Die Nacht ist die schönere Tageszeit, jetzt im Advent.
Ich gehe ein paar Schritte weiter, schaue mich noch einmal um. Ob die Lichtkünstler aus dem vierten Stock wohl selbst etwas von ihrem Kunstwerk haben? Von innen sieht man wahrscheinlich nur ein Gewirr aus Kabeln und Lämpchen. Doch wer seinen Balkon auf diese Weise schmückt, will es sich in erster Linie auch nicht selbst schön machen, sondern anderen. Denen die draußen stehen. Zeit, weiterzugehen auf meiner abendlichen Runde. Licht in allen Häusern, wohin mein Auge fällt. (Einige Schritte gehen, Foto rückt aus dem Bildausschnitt.) Wie groß doch die Bereitschaft ist, anderen das Leben hell zu machen. Mache dich auf und werde Licht...
Selber zum Licht werden, darum geht es im Advent. Oft ist das einfach. Manchmal geradezu banal. Langsam machen, obwohl die Zeit eigentlich drängt. Mit entspanntem Gesicht in der Schlange stehen und der Kassiererin noch etwas Nettes sagen, wenn sie das Wechselgeld rausgibt. Anderen Zeit lassen und mir Zeit für andere nehmen. Zuhören, wenn jemand etwas auf dem Herzen hat. Einen Kaffee trinken und noch einen. Dabei bleiben und aushalten, wenn etwas schwer ist. Wer das fertig bringt in der kurzatmigen Vorweihnachtszeit, verbreitet wirklich Licht um sich her.
Ich durchquere die Bahnunterführung und stehe am Eingang der Fußgängerzone. Der Wind treibt eine Plastiktüte vor sich her. Vor einem der Schaufenster liegt ein Stück Pappkarton, ist am Boden festgefroren. Dort hat über Tag ein Bettler gesessen. Natürlich haben die Passanten heute etwas mehr Geld in seinen Becher geworfen. Damit es am Abend reicht, für eine einfache Unterkunft. Ein junges Paar hat sogar einen heißen Kaffee aus der Bäckerei nebenan geholt. Sie sind in die Hocke gegangen vor dem auf der Pappe. Ein paar Worte. Ein Lächeln, ein Blick. Mache dich auf und werde Licht. Bei so viel Licht in unseren Städten sollte kein Obdachloser fürchten müssen, dass er in der kommenden Nacht erfriert.
Ich mache mich auf den Weg zurück. Schneegriesel prickelt auf meinem Gesicht und im Stillen danke ich denen, die sich in diesen Wochen kümmern. Die ehrenamtlich im Cafe Platte mitarbeiten, wo man für kleines Geld eine heiße Suppe bekommt. Wo man sitzen und bleiben kann, wenn man sonst keine Bleibe hat. Und ich bin dankbar dafür, dass ich einen Ort habe, zu dem ich gehöre. Dass da jemand ist, der auf mich wartet. Ich schließe die Tür auf, hänge die Jacke an den Haken und gehe ins Wohnzimmer. Vor dem Fenster hängt unser Adventskranz. Gut sichtbar brennt daran die erste Kerze. Ich denke an die, die draußen vorbeigehen. Auf dem Tisch liegt die Bibel. Aufgeschlagen beim Profeten Jesaja im 60. Kapitel: Mache dich auf und werde Licht, denn dein Licht kommt.
gesprochen von Ulrich Haag
Überall Licht
Mache dich auf und werde Licht... Dieser kurze Bibelvers stammt aus dem Buch des Profeten Jesaja, und als hätten sie ihn gehört und zu ihrem Wahlspruch erklärt, so schmücken sich dieser Tage die Städte. Lichterketten überspannen die Straßen, aus den Fenstern grüßen leuchtende Engel und Sterne. In den Blumenkästen blinken Girlanden. Und manche Balkone verwandeln sich in wahre Kunstwerke. Ich stehe unten im Schnee und staune. Über Tag ist das hier eine Hochhaussiedlung. Am Abend verwandelt sie sich in eine Märchenlandschaft. Rentiere, Schlitten Weihnachtsmänner und eine Himmelsleiter. Die Nacht ist die schönere Tageszeit, jetzt im Advent.
Ich gehe ein paar Schritte weiter, schaue mich noch einmal um. Ob die Lichtkünstler aus dem vierten Stock wohl selbst etwas von ihrem Kunstwerk haben? Von innen sieht man wahrscheinlich nur ein Gewirr aus Kabeln und Lämpchen. Doch wer seinen Balkon auf diese Weise schmückt, will es sich in erster Linie auch nicht selbst schön machen, sondern anderen. Denen die draußen stehen. Zeit, weiterzugehen auf meiner abendlichen Runde. Licht in allen Häusern, wohin mein Auge fällt. (Einige Schritte gehen, Foto rückt aus dem Bildausschnitt.) Wie groß doch die Bereitschaft ist, anderen das Leben hell zu machen. Mache dich auf und werde Licht...
Selber zum Licht werden, darum geht es im Advent. Oft ist das einfach. Manchmal geradezu banal. Langsam machen, obwohl die Zeit eigentlich drängt. Mit entspanntem Gesicht in der Schlange stehen und der Kassiererin noch etwas Nettes sagen, wenn sie das Wechselgeld rausgibt. Anderen Zeit lassen und mir Zeit für andere nehmen. Zuhören, wenn jemand etwas auf dem Herzen hat. Einen Kaffee trinken und noch einen. Dabei bleiben und aushalten, wenn etwas schwer ist. Wer das fertig bringt in der kurzatmigen Vorweihnachtszeit, verbreitet wirklich Licht um sich her.
Ich durchquere die Bahnunterführung und stehe am Eingang der Fußgängerzone. Der Wind treibt eine Plastiktüte vor sich her. Vor einem der Schaufenster liegt ein Stück Pappkarton, ist am Boden festgefroren. Dort hat über Tag ein Bettler gesessen. Natürlich haben die Passanten heute etwas mehr Geld in seinen Becher geworfen. Damit es am Abend reicht, für eine einfache Unterkunft. Ein junges Paar hat sogar einen heißen Kaffee aus der Bäckerei nebenan geholt. Sie sind in die Hocke gegangen vor dem auf der Pappe. Ein paar Worte. Ein Lächeln, ein Blick. Mache dich auf und werde Licht. Bei so viel Licht in unseren Städten sollte kein Obdachloser fürchten müssen, dass er in der kommenden Nacht erfriert.
Ich mache mich auf den Weg zurück. Schneegriesel prickelt auf meinem Gesicht und im Stillen danke ich denen, die sich in diesen Wochen kümmern. Die ehrenamtlich im Cafe Platte mitarbeiten, wo man für kleines Geld eine heiße Suppe bekommt. Wo man sitzen und bleiben kann, wenn man sonst keine Bleibe hat. Und ich bin dankbar dafür, dass ich einen Ort habe, zu dem ich gehöre. Dass da jemand ist, der auf mich wartet. Ich schließe die Tür auf, hänge die Jacke an den Haken und gehe ins Wohnzimmer. Vor dem Fenster hängt unser Adventskranz. Gut sichtbar brennt daran die erste Kerze. Ich denke an die, die draußen vorbeigehen. Auf dem Tisch liegt die Bibel. Aufgeschlagen beim Profeten Jesaja im 60. Kapitel: Mache dich auf und werde Licht, denn dein Licht kommt.
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Re: Wort zum Sonntag
Das Wort zum Sonntag vom 22. Januar 2011,
gesprochen von Ulrich Haag
Pflege
"Hallo Papa, alles in Ordnung bei dir?" Das ist der Satz, mit dem ich meinen Vater am Telefon begrüße. "Bei mir alles klar, und bei dir?" Jedes Mal bin ich erleichtert und freue mich, wenn seine Stimme noch fest klingt. Selbstverständlich ist das nicht. Er geht auf die 80 zu. Ab und an sitzen wir alle zusammen und kommen darauf zu sprechen: Was tun, wenn er einmal nicht mehr kann. Wenn er Hilfe braucht, nicht nur beim Hausputz. Wenn er auf Pflege angewiesen ist.
Wir Geschwister ahnen: Irgendwann sind wir für unseren Vater verantwortlich. Für uns hat das mit dem 4.Gebot zu tun: Du sollst Vater und Mutter ehren – ein Satz, der sich nicht an aufmüpfige Jugendliche richtet. Sondern an erwachsene Kinder. Er schärft uns ein, für unsere altgewordenen Eltern da zu sein.
Eine Bekannte zwei Häuser weiter hat das vorgemacht. Für sie war klar: Meine Mutter kommt mal nicht ins Heim. Und tatsächlich: Nachdem die Mutter einen Schlaganfall erlitten hatte, hat die Tochter drei Monate unbezahlten Urlaub genommen. Hat ihr Badezimmer umbauen lassen. Hat mit der Pflegeversicherung verhandelt, mit Ärzten gesprochen und dann ihre Mutter zu sich geholt. Lange ging das gut. Doch mittlerweile ist die alte Dame mehr als nur vergesslich. Findet den Weg ins Wohnzimmer nicht mehr. Geistert nachts durch das Haus auf der Suche – ja, wonach? Nicht ins Heim...
Wenn es doch nur ein Heim gäbe, das die Mutter nun wenigstens vorübergehend aufnehmen könnte. Dringend müsste die Tochter in Kur. Doch die Wartelisten sind lang. Das Altenheim am Stadtrand hat zum Jahresende gar eine Station dicht gemacht. Es sind nicht genügend Schwestern da, und Pfleger, die die Arbeit tun.
Du sollst Vater und Mutter ehren – in der Bibel steht das Gebot im Singular, du. Befolgen können wir es nur im Plural. Wer seinen Vater oder seine Mutter im Alleingang versorgen will, ist über kurz oder lang überfordert. Auch im alten Israel stand eine ganze Sippe zur Verfügung, wenn ein Mensch das wahrhaft biblische Alter von 80 oder 90 Jahren erreichte. Wir wollen, dass unsere Mütter und Väter, die Alten und Hochbetagten unserer Gesellschaft, in Würde leben und in Würde sterben können. Diese Aufgabe können wir nur in einer Gemeinschaft angehen und müssen sie als Gesellschaft organisieren.
Der Bundesgesundheitsminister hat die kommenden 12 Monate zum Jahr der Pflege erklärt. Mehr Geld soll es geben. Mehr und besser bezahlte Arbeitskräfte sollen zur Verfügung stehen. Das brauchen wir. Und wir benötigen Orte, an denen sich alle treffen, alle, die mit der Pflege alter Menschen irgendwie in Berührung kommen. Angehörige, Nachbarn, Ehrenamtliche, Pflegehilfen, Pflegeprofis, Heime und natürlich die, die Hilfe benötigen. Sie müssen von einander erfahren und sich austauschen können. Manche Kirchengemeinden haben das als ihre Aufgabe entdeckt. Sie überlegen, wieder eine Gemeindeschwester einzustellen. Sie wollen zur Anlaufstelle werden, zum Treffpunkt, an dem sich Menschen aus einem Dorf oder Stadtviertel einfinden, sich gegenseitig stärken und stützen.
Irgendwann werden wir selbst einmal alt. Dann wird die Generation nach uns zurückblicken und genau hinschauen. Ich wünsche mir, dass unsere Kinder und Enkel dann sagen können: Ihr habt damals alles unternommen, um die Alten bei euch liebevoll zu begleiten. Und jetzt sind wir für euch da.
Ihnen allen einen guten Abend und einen gesegneten Sonntag.
gesprochen von Ulrich Haag
Pflege
"Hallo Papa, alles in Ordnung bei dir?" Das ist der Satz, mit dem ich meinen Vater am Telefon begrüße. "Bei mir alles klar, und bei dir?" Jedes Mal bin ich erleichtert und freue mich, wenn seine Stimme noch fest klingt. Selbstverständlich ist das nicht. Er geht auf die 80 zu. Ab und an sitzen wir alle zusammen und kommen darauf zu sprechen: Was tun, wenn er einmal nicht mehr kann. Wenn er Hilfe braucht, nicht nur beim Hausputz. Wenn er auf Pflege angewiesen ist.
Wir Geschwister ahnen: Irgendwann sind wir für unseren Vater verantwortlich. Für uns hat das mit dem 4.Gebot zu tun: Du sollst Vater und Mutter ehren – ein Satz, der sich nicht an aufmüpfige Jugendliche richtet. Sondern an erwachsene Kinder. Er schärft uns ein, für unsere altgewordenen Eltern da zu sein.
Eine Bekannte zwei Häuser weiter hat das vorgemacht. Für sie war klar: Meine Mutter kommt mal nicht ins Heim. Und tatsächlich: Nachdem die Mutter einen Schlaganfall erlitten hatte, hat die Tochter drei Monate unbezahlten Urlaub genommen. Hat ihr Badezimmer umbauen lassen. Hat mit der Pflegeversicherung verhandelt, mit Ärzten gesprochen und dann ihre Mutter zu sich geholt. Lange ging das gut. Doch mittlerweile ist die alte Dame mehr als nur vergesslich. Findet den Weg ins Wohnzimmer nicht mehr. Geistert nachts durch das Haus auf der Suche – ja, wonach? Nicht ins Heim...
Wenn es doch nur ein Heim gäbe, das die Mutter nun wenigstens vorübergehend aufnehmen könnte. Dringend müsste die Tochter in Kur. Doch die Wartelisten sind lang. Das Altenheim am Stadtrand hat zum Jahresende gar eine Station dicht gemacht. Es sind nicht genügend Schwestern da, und Pfleger, die die Arbeit tun.
Du sollst Vater und Mutter ehren – in der Bibel steht das Gebot im Singular, du. Befolgen können wir es nur im Plural. Wer seinen Vater oder seine Mutter im Alleingang versorgen will, ist über kurz oder lang überfordert. Auch im alten Israel stand eine ganze Sippe zur Verfügung, wenn ein Mensch das wahrhaft biblische Alter von 80 oder 90 Jahren erreichte. Wir wollen, dass unsere Mütter und Väter, die Alten und Hochbetagten unserer Gesellschaft, in Würde leben und in Würde sterben können. Diese Aufgabe können wir nur in einer Gemeinschaft angehen und müssen sie als Gesellschaft organisieren.
Der Bundesgesundheitsminister hat die kommenden 12 Monate zum Jahr der Pflege erklärt. Mehr Geld soll es geben. Mehr und besser bezahlte Arbeitskräfte sollen zur Verfügung stehen. Das brauchen wir. Und wir benötigen Orte, an denen sich alle treffen, alle, die mit der Pflege alter Menschen irgendwie in Berührung kommen. Angehörige, Nachbarn, Ehrenamtliche, Pflegehilfen, Pflegeprofis, Heime und natürlich die, die Hilfe benötigen. Sie müssen von einander erfahren und sich austauschen können. Manche Kirchengemeinden haben das als ihre Aufgabe entdeckt. Sie überlegen, wieder eine Gemeindeschwester einzustellen. Sie wollen zur Anlaufstelle werden, zum Treffpunkt, an dem sich Menschen aus einem Dorf oder Stadtviertel einfinden, sich gegenseitig stärken und stützen.
Irgendwann werden wir selbst einmal alt. Dann wird die Generation nach uns zurückblicken und genau hinschauen. Ich wünsche mir, dass unsere Kinder und Enkel dann sagen können: Ihr habt damals alles unternommen, um die Alten bei euch liebevoll zu begleiten. Und jetzt sind wir für euch da.
Ihnen allen einen guten Abend und einen gesegneten Sonntag.
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Re: Wort zum Sonntag
Wer Prügel, Schläge, Haue will.
Fliegt nach Orila und sitzt still!
Das ist mein Wort zum Sonnstag
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Re: Wort zum Sonntag
"Ich hab Gewissenserforschung gehalten", das hat Johannes in den letzten Monaten seiner Krankheit häufiger gesagt. Er war schon 80 Jahre alt, und wenn er das sagte, dann kam etwas Wichtiges: So hat er mir erzählt, wie er sich mit seiner Tochter versöhnt hat, drei Jahre nach ihrem schweren Streit. Und so hat er auch gewissenhaft seine letzten Dinge geregelt. Und als sein Leben zu Ende ging, konnte er in Würde sterben. Das hat mich sehr beeindruckt.
Gewissenserforschung – das sagt heute kaum noch jemand. Das klingt nach schlechtem Gewissen, nach Enge und Strenge. Bei Johannes hab ich das ganz anders erlebt. Ihn hat das Hören auf sein Gewissen weit gemacht und frei, auch wenn sein Weg nicht leicht war.
Vor einer ganz grundlegenden Gewissensfrage stand auch die katholische Kirche im letzten Jahr. Vor genau einem Jahr hat der Jesuit Klaus Mertes, Direktor am Berliner Canisiuskolleg, einen Brief an ehemalige Schülerinnen und Schüler geschrieben – es ging um den sexuellen Missbrauch, den Mitbrüder von ihm dort begangen haben. Der Brief wurde veröffentlicht, das Tabu war gebrochen. Nach dem ersten Schock haben sich viele in der Kirche und dann auch in anderen Institutionen gefragt: Wie konnte es dazu kommen? Wo habe ich, wo haben wir weggehört, weggeschaut? Und was müssen wir jetzt tun? Daraufhin ist einiges geschehen: Hotlines wurden eingerichtet, Gespräche an runden und eckigen Tischen gestartet.
Auf mein Gewissen hören, das ist mir auch für mein Leben sehr wichtig. Ich schaffe das zwar nicht jeden Tag, aber wenn es irgend geht, setze ich mich abends hin und gucke mir den Tag noch mal an, zusammen mit Gott: Was war heute überhaupt? Was geschieht in der Welt – wie jetzt gerade in Ägypten? Was war bei mir: Wofür bin ich persönlich dankbar, was ist gelungen? Aber auch: Wen hab ich verletzt? Was hab ich mitgemacht, obwohl ich es gar nicht wollte? Vieles wird mir da erst abends klar, mit ein bisschen Abstand vom Tag. Wenn ich eben auf mein Gewissen hören kann. Was ich da höre, ist nicht immer toll, tut auch mal weh oder erfüllt mich mit Scham. Aber eigentlich weiß ich: Diese innere Stimme will mich nicht fertig machen oder klein. Sie nimmt mich ernst – sagt: Schau doch ehrlich hin, was war. Versuch es zu klären, bitte um Verzeihung. Bringe es in Ordnung, wenn es geht! Das klappt nicht immer, und ob es gelingt, hängt auch nicht nur von mir ab. Aber wenn ich es tue, dann spüre ich: So kann ich auch am nächsten Tag in den Spiegel gucken und wieder freier mit den anderen und mit Gott umgehen.
Ich glaube, ein Jahr nach dem Bekanntwerden der vielen Missbrauchsfälle steht so etwas auch für uns in der katholischen Kirche wieder an: Wieder gewissenhaft hinzuschauen und zu prüfen: Was ist in diesem Jahr geschehen? Wie geht es den Menschen, die Opfer dieser Gewalt waren, heute? Wie können wir sie weiter unterstützen, ihnen Gerechtigkeit verschaffen? Und was muss sich in unserer Kirche noch ändern, damit so etwas, wenn es irgend geht, nicht mehr vorkommen kann?
Auf das Gewissen hören – das ist nicht immer leicht, es braucht Übung und auch den Mut zu Konsequenzen. Aber es hilft, freier zu werden! Ich will mir meinen Tag nachher noch angucken, auch wenn es schon spät ist: Vielleicht mögen Sie es auch mal ausprobieren! Mir hilft es, den Tag gut abzuschließen!
Gewissenserforschung – das sagt heute kaum noch jemand. Das klingt nach schlechtem Gewissen, nach Enge und Strenge. Bei Johannes hab ich das ganz anders erlebt. Ihn hat das Hören auf sein Gewissen weit gemacht und frei, auch wenn sein Weg nicht leicht war.
Vor einer ganz grundlegenden Gewissensfrage stand auch die katholische Kirche im letzten Jahr. Vor genau einem Jahr hat der Jesuit Klaus Mertes, Direktor am Berliner Canisiuskolleg, einen Brief an ehemalige Schülerinnen und Schüler geschrieben – es ging um den sexuellen Missbrauch, den Mitbrüder von ihm dort begangen haben. Der Brief wurde veröffentlicht, das Tabu war gebrochen. Nach dem ersten Schock haben sich viele in der Kirche und dann auch in anderen Institutionen gefragt: Wie konnte es dazu kommen? Wo habe ich, wo haben wir weggehört, weggeschaut? Und was müssen wir jetzt tun? Daraufhin ist einiges geschehen: Hotlines wurden eingerichtet, Gespräche an runden und eckigen Tischen gestartet.
Auf mein Gewissen hören, das ist mir auch für mein Leben sehr wichtig. Ich schaffe das zwar nicht jeden Tag, aber wenn es irgend geht, setze ich mich abends hin und gucke mir den Tag noch mal an, zusammen mit Gott: Was war heute überhaupt? Was geschieht in der Welt – wie jetzt gerade in Ägypten? Was war bei mir: Wofür bin ich persönlich dankbar, was ist gelungen? Aber auch: Wen hab ich verletzt? Was hab ich mitgemacht, obwohl ich es gar nicht wollte? Vieles wird mir da erst abends klar, mit ein bisschen Abstand vom Tag. Wenn ich eben auf mein Gewissen hören kann. Was ich da höre, ist nicht immer toll, tut auch mal weh oder erfüllt mich mit Scham. Aber eigentlich weiß ich: Diese innere Stimme will mich nicht fertig machen oder klein. Sie nimmt mich ernst – sagt: Schau doch ehrlich hin, was war. Versuch es zu klären, bitte um Verzeihung. Bringe es in Ordnung, wenn es geht! Das klappt nicht immer, und ob es gelingt, hängt auch nicht nur von mir ab. Aber wenn ich es tue, dann spüre ich: So kann ich auch am nächsten Tag in den Spiegel gucken und wieder freier mit den anderen und mit Gott umgehen.
Ich glaube, ein Jahr nach dem Bekanntwerden der vielen Missbrauchsfälle steht so etwas auch für uns in der katholischen Kirche wieder an: Wieder gewissenhaft hinzuschauen und zu prüfen: Was ist in diesem Jahr geschehen? Wie geht es den Menschen, die Opfer dieser Gewalt waren, heute? Wie können wir sie weiter unterstützen, ihnen Gerechtigkeit verschaffen? Und was muss sich in unserer Kirche noch ändern, damit so etwas, wenn es irgend geht, nicht mehr vorkommen kann?
Auf das Gewissen hören – das ist nicht immer leicht, es braucht Übung und auch den Mut zu Konsequenzen. Aber es hilft, freier zu werden! Ich will mir meinen Tag nachher noch angucken, auch wenn es schon spät ist: Vielleicht mögen Sie es auch mal ausprobieren! Mir hilft es, den Tag gut abzuschließen!
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Re: Wort zum Sonntag
Nichts müssen die Mächtigen so sehr fürchten, wie das Gebet. Demonstranten kann man mit Drohungen einschüchtern oder mit Knüppeln auseinandertreiben. Man kann sie mit Volksreden verunsichern. Wie auch immer man sie zum Verstummen bringen will: Wenn sie beginnen zu beten, öffentlich, gemeinsam, dann ist das der Anfang vom Ende eines Regimes. Wir haben das von den Montagsdemonstrationen in Leipzig in Erinnerung. An deren Beginn standen die Gebete in der Nikolaikirche. Mehr als zwanzig Jahre ist das her. Und heute sehen wir es auf dem Tahrirplatz in Kairo: Tausende, auf den Knien betend. Rücken neben Rücken, jeder für sich und doch verbunden durch ein unsichtbares Band. Ein Bild des Friedens – bei allen Gegensätzen. Ein Bild der Ermutigung.
Menschen, die gemeinsam beten, fühlen sich einer Macht verbunden, die höher ist als alle irdische Gewalt. Das gibt ihnen den Mut, sich einzusetzen für das, was ihnen wertvoll ist. Trotz Stasi und Geheimpolizei. Trotz der Panzer, die um sie her Stellung beziehen. Menschen, die beten, werden unempfänglich für die Drohungen des Apparats. Sie fühlen sich nicht mehr als Rädchen im Getriebe, nicht mehr als Opfer eines Systems. Sie beten, beugen sich in Demut, heben den Blick, und erkennen mit einem Mal keinen Staatsratsvorsitzenden mehr, keine Revolutionsführer oder Oberbefehlshaber. Da oben wohnt für sie nur einer. Der sieht. Der hört. Der selber für Gerechtigkeit eintritt.
Nichts müssen die Machthaber so sehr fürchten, wie das Gebet. Und haben schon immer versucht, sich der Gebete ihrer Untertanen zu bemächtigen. Haben Kathedralen errichtet, Tempel, Moscheen. Haben Kultbeamte eingesetzt und prachtvolle Zeremonien ersonnen. Haben die Gebete hinter Mauern verbannt und in Formeln gepresst. Doch die Sehnsucht der Menschen, aufrichtig und unverstellt zu Gott zu sprechen, ist unausrottbar. Wenn die Gebete die Mauern verlassen, wenn sie die Straßen und Plätze erreichen, zittern die Herrschenden, lavieren die Verwalter der Sachzwänge.
Und lamentieren die Religionswächter. Denn ihre Gläubigen lassen sich plötzlich nicht mehr teilen. In falsch und richtig. In Gottesverehrer und Gottesverächter. Die Demonstranten auf der Tahrirplatz in Kairo haben kürzlich einen dieser kostbaren Momente erlebt: Mitten im Aufruhr begannen koptische Christen, einen Gottesdienst zu feiern. Und Muslime waren es, die sie dabei schützten. Die eine Menschenkette bildeten, in deren Mitte die Betenden vor Übergriffen sicher sein konnten. Wenig später waren es Christen, die das gleiche taten, als die muslimischen Geschwister ihre Gebete verrichteten. Wo Menschen sich aufrichtig an Gott wenden, verschwindet das, was sie trennt. Sie erkennen: Der neben mir hat das gleiche Anliegen. Er betet vielleicht mit anderen Worten, mit anderen Gesten. Aber mit derselben Haltung. Mit derselben Hingabe an den, dessen Kinder wir sind. Alle. Gleich welcher Herkunft. Gleich welcher Religion.
Denen, die so beten, gehört die Welt von Morgen.
Wenn ich die Bilder aus Kairo sehe, geht mir auch ein Gebet durch den Kopf. Dass das, was dort begonnen hat, trotz aller Rückschläge ohne weiteres Blutvergießen zum Ziel führt. Dass der Moment der Versöhnung, den Muslime und Christen dort erlebt haben, sich ausbreitet. Und das Zusammenleben der Menschen bestimmt. An allen Orten. Zu jeder Zeit.
Menschen, die gemeinsam beten, fühlen sich einer Macht verbunden, die höher ist als alle irdische Gewalt. Das gibt ihnen den Mut, sich einzusetzen für das, was ihnen wertvoll ist. Trotz Stasi und Geheimpolizei. Trotz der Panzer, die um sie her Stellung beziehen. Menschen, die beten, werden unempfänglich für die Drohungen des Apparats. Sie fühlen sich nicht mehr als Rädchen im Getriebe, nicht mehr als Opfer eines Systems. Sie beten, beugen sich in Demut, heben den Blick, und erkennen mit einem Mal keinen Staatsratsvorsitzenden mehr, keine Revolutionsführer oder Oberbefehlshaber. Da oben wohnt für sie nur einer. Der sieht. Der hört. Der selber für Gerechtigkeit eintritt.
Nichts müssen die Machthaber so sehr fürchten, wie das Gebet. Und haben schon immer versucht, sich der Gebete ihrer Untertanen zu bemächtigen. Haben Kathedralen errichtet, Tempel, Moscheen. Haben Kultbeamte eingesetzt und prachtvolle Zeremonien ersonnen. Haben die Gebete hinter Mauern verbannt und in Formeln gepresst. Doch die Sehnsucht der Menschen, aufrichtig und unverstellt zu Gott zu sprechen, ist unausrottbar. Wenn die Gebete die Mauern verlassen, wenn sie die Straßen und Plätze erreichen, zittern die Herrschenden, lavieren die Verwalter der Sachzwänge.
Und lamentieren die Religionswächter. Denn ihre Gläubigen lassen sich plötzlich nicht mehr teilen. In falsch und richtig. In Gottesverehrer und Gottesverächter. Die Demonstranten auf der Tahrirplatz in Kairo haben kürzlich einen dieser kostbaren Momente erlebt: Mitten im Aufruhr begannen koptische Christen, einen Gottesdienst zu feiern. Und Muslime waren es, die sie dabei schützten. Die eine Menschenkette bildeten, in deren Mitte die Betenden vor Übergriffen sicher sein konnten. Wenig später waren es Christen, die das gleiche taten, als die muslimischen Geschwister ihre Gebete verrichteten. Wo Menschen sich aufrichtig an Gott wenden, verschwindet das, was sie trennt. Sie erkennen: Der neben mir hat das gleiche Anliegen. Er betet vielleicht mit anderen Worten, mit anderen Gesten. Aber mit derselben Haltung. Mit derselben Hingabe an den, dessen Kinder wir sind. Alle. Gleich welcher Herkunft. Gleich welcher Religion.
Denen, die so beten, gehört die Welt von Morgen.
Wenn ich die Bilder aus Kairo sehe, geht mir auch ein Gebet durch den Kopf. Dass das, was dort begonnen hat, trotz aller Rückschläge ohne weiteres Blutvergießen zum Ziel führt. Dass der Moment der Versöhnung, den Muslime und Christen dort erlebt haben, sich ausbreitet. Und das Zusammenleben der Menschen bestimmt. An allen Orten. Zu jeder Zeit.
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- NU Captain
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Re: Wort zum Sonntag
Frieden ist,
wenn den Kindern bei dem Wort "Krieg" nichts mehr einfällt.
Frieden ist,
wenn man mit Menschen aller Rassen und Nationen
Freund sein kann.
wenn den Kindern bei dem Wort "Krieg" nichts mehr einfällt.
Frieden ist,
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Freund sein kann.
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- NU Captain
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Re: Wort zum Sonntag
Frieden und Versöhnung
O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
daß ich Liebe übe, wo man sich haßt,
daß ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
daß ich verbinde, da, wo Streit ist,
daß ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht,
daß ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt,
daß ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
daß ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
daß ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.
Herr, laß du mich trachten:
nicht, daß ich getröstet werde, sondern daß ich tröste;
nicht, daß ich verstanden werde, sondern daß ich verstehe;
nicht, daß ich geliebt werde, sondern daß ich liebe. Denn wer da hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergißt, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, erwacht zum ewigen Leben.
O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
daß ich Liebe übe, wo man sich haßt,
daß ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
daß ich verbinde, da, wo Streit ist,
daß ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht,
daß ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt,
daß ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
daß ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
daß ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.
Herr, laß du mich trachten:
nicht, daß ich getröstet werde, sondern daß ich tröste;
nicht, daß ich verstanden werde, sondern daß ich verstehe;
nicht, daß ich geliebt werde, sondern daß ich liebe. Denn wer da hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergißt, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, erwacht zum ewigen Leben.